Samstag, Dezember 02, 2006

Kultur auf Lamu


Schnell konnten wir feststellen, dass das Festival nicht für die reichen Wazungu (Weißen) veranstaltet wurde, sondern, dass es vor allem für die einheimischen Inselbewohner ein jährliches Ereignis ist. So waren auch nur vereinzelt Weiße zu erblicken. Das Programm wurde geprägt von Rennen: Eselrennen, Segelbootrennen, … und einem Schwimmwettbewerb. Beim Eselrennen war die Szenerie dicht gedrängt und einige Jungen machten sich die nahe liegenden Bäume als guten Aussichtspunkt zunutze.
Hier bereiten sich die Mitstreiter auf den Start vor.

Auch der deutsche Botschafter von Kenia ist mit dabei. Er fällt durch seine etwas längeren Haare auf. Seine Aufgabe war es an diesem Wochenende Kunstschätze, die in einem Museum in Bamberg ausgestellt wurden, an den Ursprungsort Lamu zurückzugeben.
Das Rennen geht in die letzte Runde. Weit hinten zu sitzen scheint von Vorteil zu sein.


Beim Betrachten der Zuschauer fällt ein großer Unterschied zu den Leuten in Nairobi auf. So sind die Menschen in Nairobi meist schlicht westlich gekleidet, wohingegen hier wie auf dem Land die landestypischen Tücher getragen werden. Doch auch der Einfluss durch die arabische Welt wird deutlich. Viele ganz in schwarz gekleidete Frauen prägen das Bild. Die führende Religion auf Lamu ist der Islam. Ein ständiges Zusammentreffen von Kulturen…

Am Rande wird mit einem Schild auf die Gefahr von AIDS (Ukimwi) hingewiesen:
Im Anschluss findet das Rennen mit den traditionellen Segelbooten (Dhau) statt. Auch hier drängen sich die Zuschauer und kämpfen um jeden Zentimeter.
Die Dhaus sind mit allen möglichen Flaggen beschmückt. So war auch eine deutsche Flagge darunter.

Abends wurde der kulturelle Tag mit Tanz und Musik in herrlicher Atmosphäre auf dem großen Marktplatz abgeschlossen. Tagsüber spenden zwei riesige Bäume platzerfüllenden Schatten.

Es war brechend voll, doch wir konnten sogar noch einen Sitzplatz ergattern. Mitten in der Menge fanden sich Leute zusammen und tanzten und erfreuten sich des Lebens. Gleich an mehreren Stellen auf dem Platz wurden Tänze aufgeführt. Jeder konnte mitmachen. Es war eine phänomenale sinnbetörende Kulisse.

In den schmalen Gassen konnte man sich für wenig Geld mit leckeren Spießchen, Kartoffeln und Pommes – auf offenem Feuer zubereitet – sättigen.

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