Samstag, Dezember 02, 2006

...kritisch anzumerken...

An der Strandpromenade gab es noch einige bemerkenswerte Orte:

Telefonfriedhof auf LamuVor der Post standen zahlreiche Telefonhäuschen, allerdings nur drei im Betrieb. Die anderen lagerten auf der Grasfläche davor mit heraushängenden Kabeln. Eine hatte sich sogar hingelegt und animierte uns zu diesem Foto.
In ganz Kenia gibt es kaum noch Bedarf für Telefonzellen – wie in Deutschland, da auch hier die Leute immer mehr Handys besitzen (absolutes Statussymbol) und manchmal auch Geld haben, um es zu benutzen. Doch mit 5 Cent für eine SMS kann man relativ günstig kommunizieren und wenn das eigene Handy auch noch GPRS hat – also ins Internet gehen kann, dann kann man selbst in den abgelegensten Orten im Internet surfen für wenig Geld (1 MB = 12 Cent), selbst in Orten, wo es keine eigene Stromversorgung gibt.
Fast überall gibt es Handynetz. Vom Hörensagen weiß ich, dass sie die Stärke der Sendemaste einfach höher als in Deutschland drehen, um die Reichweite der einzelnen Masten zu erhöhen und so mit weniger Masten eine höhere Netzabdeckung zu erreichen. Grenzwerte wie in Deutschland gibt es hier wohl nicht.

Dieselkraftwerk auf LamuVon weitem hört man den Lärm. Ein dreckiges Gebäude beherbergt Generatoren zur Stromerzeugung. Auf dem Gelände vor dem Haus lagern rostende Fässer in Pfützen undefinierbarer Flüssigkeit. Von einem Transformator führen Stromleitungen auf die Insel. Der Weg, der zwischen Haus und Hafen entlang läuft, ist schwarz verfärbt. Ist es Öl oder Diesel? Auf dieser sonnigen und windigen Küsteninsel wird noch immer auf „die guten alten Rohstoffe“ zurückgegriffen.
Später zurück in Nairobi fällt uns eine Hochglanzbroschüre des kenianischen teilprivatisierten Stromkonzerns KenGen in die Hand. Es werden Fotos u.a. von zwei Windrädern gezeigt, die einzigen, die zu dem Konzern gehören (Ngong). Bei den Dieselkraftwerken wird neben Garissa auch Lamu aufgeführt. Leider ohne Abbildung, oder hat es eine bessere Wirkung auf die Geld gebenden Aktionäre, ein Windrad zu zeigen im Gegensatz zu diesem hübschen umweltverschmutzenden Dieselkraftwerk? Es wird aufgeführt, dass 60 MWh pro Jahr in Lamu erzeugt werden. Ein Betrag, der mit ein paar Windrädern gut zu schaffen wäre.

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