Mittwoch, August 30, 2006

kenianische Bürokratie

Heute war tatsächlich mein erster Tag! Heute ist der Mittwoch, 30.8.2006, Mitte der zweiten Woche meines PJs. Wieso es dazu kam, dass es solange gedauert hat, hier in ausführlicher Erörterung:

1. Tag: Ich treffe mit Malte auf drei weitere Weiße (Christina, Sabrina, Nadine), die sich begleitet von einem Kenianer gerade auf den Weg zur Bank gemacht haben, um die Gebühr, die für den Elective Term erhoben wird, auf das Konto des Deans einzuzahlen (500 $). Wir begleiteten sie. Nach einiger Anstrengung konnten wir die 500 $ direkt einzahlen, obwohl das Konto in Kenianischen Shilling geführt ist. Anschließend haben wir den Brief des Deans unserer Heimatuni und die Quittung der Unieigenen Kasse über die Einzahlung im Sekretariat des Deans hier abgegeben und weitere Angaben gemacht. Wir sollten am Nachmittag oder morgen früh wiederkommen, um zwei Briefe abzuholen.
2. Tag: Wir treffen im Sekretariat ein. Leider fehlten der Sekretärin Angaben, so dass die Briefe noch nicht fertiggestellt werden konnten. Wir ergänzten die Angaben und konnten nach 5 Minuten wieder gehen.
3. Tag: Die beiden Briefe sind fertig, nur leider noch nicht unterschrieben, weil der Dean so busy ist.
4. Tag: Malte hat sich inzwischen nach Lamu abgesetzt. Doch der eine Brief für das Departement/an den Chairman ist tatsächlich fertig. Der andere muss noch einmal korrigiert werden, da der Dean damit nicht zufrieden gewesen ist. Wir haben den Brief im Departement abgegeben, doch leider muss noch der Chairman diesen absegnen und der Elective Coordinator uns anschließend auf eine Station einteilen. Beide waren leider nicht anwesend. Wir sollten später noch einmal kommen, haben allerdings mehr Gefallen am verlängerten Wochenende gefunden und haben gefragt, ob wir Montag oder Dienstag wieder kommen könnten. Es sei kein Problem. Abends sind wir in den Bus nach Mombasa gestiegen
5. Tag: Tiwi Beach
6. Tag: Montag der zweiten Woche. Morgens Ankunft in Nairobi. Umzug ins Milimani Appartement. Um zwölf Uhr ins Sekretariat vom Chairman der chirurgischen Abteilung. Chairman hat bereits Brief abgesegnet. Jetzt fehlt noch die Einteilung durch den Elective Coordinator. Der ist leider heute nicht da. Wir sollen morgen Nachmittag noch einmal kommen. Wir haben uns die Handynummer geben lassen.
7. Tag: Wir sind nicht ins Krankenhaus gegangen, sondern haben zweimal im Sekretariat angerufen. Ergebnis ist, dass der Coordinator erst morgen da ist.
8. Tag: Heute! Wir sind um acht Uhr wie abgemacht im Sekretariat eingetroffen und sind sofort ins Büro des Coordinators geführt worden. Er hat uns einleitende Worte zur Struktur des Medizinstudiums hier gegeben und auch einige Sicherheitshinweise für das Leben in Nairobi. Desweiteren hat er die Unterabteilungen der chirurgischen Abteilung aufgeführt. Wir durften uns eine aussuchen und festlegen, wann wir evtl. auf eine andere wechseln möchten. Wir sollten uns auf der Station 5A melden, eine allgemeinchirurgische Station. Wir haben vereinbart, dass wir nach vier Wochen auf eine andere Station wechseln. Er gab uns auch seine Handynummer, falls Probleme auftreten oder wir früher wechseln möchten. Anschließend gingen wir auf Station und fanden erst einmal nicht den Dr, dem wir uns vorstellen sollten. Stellten uns erst der Pflegedienstleitung vor und anschließend dem Dr in Charge. Dieser zeigte uns die Station und mit den anderen Doktoren und Interns der Station machten wir unsere erste Visite. Nach einiger Zeit stieß ein Chefarzt einer anderen Abteilung mit dazu und hat die Visite weitergeführt und die Interns befragt. Diese wussten nicht immer eine Antwort, so dass sie vom Chefarzt angemacht wurden. Mal sehen, ob uns das auch so wiederfahren wird.
Anschließend wurde von zwei Ärzten eine Wunde versorgt. Wir waren so kaputt, nach den vielen Eindrücken von der ersten Visite, dass wir uns bis morgen verabschiedet haben. Morgen soll dann auch der Doktor auf Station sein, dem wir uns vorstellen sollten.
Sind in die Cafeteria und haben den Brief des Deans kopiert, um uns ausweisen zu können und um eine Kopie dem uns zugeordneten Arzt vorzulegen.
Soviel zu der kenianischen Bürokratie. Später mehr zu den Eindrücken auf Station…

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